Ort
Kinosaal der Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6

Das Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik (HZK) lädt gemeinsam mit der Stiftung Mercator zur nächsten Helmholtz-Vorlesung ein. Prof. Dr. Ferdi Schüth (Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, Mülheim an der Ruhr) spricht zum Thema:

»Die Energieversorgung von morgen – eine Herausforderung an Wissenschaft und Technik«.

Fossile Energiequellen wie Kohle und Erdöl werden knapp, aber 2022 soll das letzte Kernkraftwerk vom Netz gehen: Die Energiewende ist in Deutschland in vollem Gange. Das größte Veränderungspotential hat – so scheint es auf den ersten Blick – die Politik. Diese spricht sich auf breiter Linie für erneuerbare Energien wie Wind- und Solarkraft aus; was dabei aber häufig unerwähnt bleibt, sind die schwerwiegenden Probleme, vor denen die Energieforschung heute steht. Genau hier wird der Chemiker und Energiespezialist Ferdi Schüth in seinem Vortrag einhaken. Nach einem Überblick über die unterschiedlichen Formen der Gewinnung von erneuerbaren Energien wird er sich vor allem der Frage widmen, welche Möglichkeiten es gibt, diese zu speichern. Denn anders als bei fossilen Energieträgern, die sich gut lagern lassen, ist das Speicherproblem bei Wind- und Sonnenenergie noch nicht gelöst. Ferdi Schüth wird in seinem Vortrag zeigen, welche technologischen Entwicklungen es in diesem Bereich bereits gibt und welchen Herausforderungen es sich zu stellen gilt. Insgesamt wird der Vortrag einen Überblick auf alle Elemente unseres Energiesystems und ihr Zusammenspiel geben, wie sie in den nächsten Jahrzehnten von Bedeutung sein werden.

Der Chemiker Ferdi Schüth ist seit 1998 Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr und seit 2014 Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft in München. Nach Arbeits- und Forschungsaufenthalten in Deutschland und den USA habilitierte Schüth 1994 an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, woraufhin er von 1995 bis 1998 die Professur für Anorganische Chemie an der Goethe-Universität in Frankfurt innehatte. Schüths vielbeachtete und vielfach ausgezeichnete Forschungstätigkeit ist besonders in den letzten Jahren dem Gebiet der Energieforschung gewidmet. Dabei erforscht er insbesondere katalytische Prozesse, die eine bedeutende Rolle für die Energieversorgung spielen werden. 2011 war Schüth Teil des Expert_innenteams der öffentlichen Anhörung der „Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung“, die im selben Jahr von Bundeskanzlerin Angela Merkel eingesetzt wurde.

Veröffentlichungen zum Thema:

  • Florian Ausfelder et al.: „Wechselwirkungen im Energiesystem“ (Schriftenreihe Energiesysteme der Zukunft), München 2015. 
  • Ferdi Schüth: „Energiespeicher der Zukunft“. In: Spektrum der Wissenschaft (Serie Energie, Teil 5), April 2012, S. 72-80.